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Beschneidung/Zir­kum­zision - Formen und Stile

Beschneidung/Zir­kum­zision: Einleitung

Beschneidung des Mannes - Stile und Formen

Der Eingriff zur Entfernung einer in der Regel zu engen Vorhaut stellt eine meist unkomplizierte Operation dar. Um bei der Beschneidung bzw. Zirkumzision einen optimalen Heilungsverlauf und ein gutes kosmetisches Erscheinungsbild zu erreichen, erfordert dies vom Urologen hinsichtlich der plastischen Chirurgie eine gute Planung und besonderes Operationsgeschick.

Aus welchem Beweggrund eine Beschneidung beim Mann auch immer vorgenommen wird, man unterscheidet zwischen einer vollständigen (radikalen) Zirkumzision oder einer partiellen (gedeckten) Zirkumzision (Teilbeschneidung). Bei einer radikalen Beschneidung wird die Vorhaut gänzlich entfernt, so dass die Eichel freiliegend ist. Bei der gedeckten Beschneidung wird die Eichel teilweise von der Vorhaut bedeckt. Eine andere Variante ist die Erweiterungsplastik, bei der die Vorhautöffnung lediglich geweitet wird. Bei den verschiedenen Formen bzw. Stilen der Beschneidung kommen verschiedene Techniken zur Anwendung, die jeweils auch verschiedene Arten von kosmetischen Ergebnissen erzielen. Daher ist es wichtig im Vorgespräch mit dem Arzt zu klären, welches optische Ergebnis erreicht werden soll. Hierbei spielt die Straffheit der Haut eine Rolle, sprich wie viel Haut entfernt werden soll/muss und ob mehr von der äußeren Vorhaut oder der inneren Vorhaut entnommen wird.

Eine Beschneidung des Mannes wird in der Regel ambulant unter lokaler Betäubung durchgeführt und führt daher zu einer schnelleren Erholung. Bei der Entscheidung für eine Vollnarkose muss man mit einer maximal zweistündigen postoperativen Überwachung rechnen. Auch Operationen in Vollnarkose können ambulant durchgeführt werden. Wird eine Beschneidung bei Kindern vorgenommen, so wird diese meist unter Vollnarkose vollzogen. Der Eingriff dauert ca. 30 bis 50 Minuten.

Vor dem eigentlichen Eingriff wird der Operationsbereich weitflächig rasiert und gereinigt. Hierzu zählt die Desinfektion, speziell die Entfernung des Talgs, welcher sich unter der Vorhaut bildet.

Beschneidung/Zir­kum­zision: Formen bzw. Stile

Der Penis eines jeden Mannes ist in seiner Beschaffenheit unterschiedlich, so auch im erigierten Zustand. Daher bedarf es einem ausführlichen Gespräch zwischen Arzt und Patienten, wie das Endresultat aussehen soll und welche Vor- bzw. Nachteile die jeweilige Variante für einen Mann hat. Spricht man von Formen oder Stilen einer Beschneidung, ist hier im Ergebnis die Straffheit der Penishaut gemeint und wie viel man jeweils von der Vorhaut entfernt. Wissenswert ist, dass die Vorhaut eines Penis aus einer äußeren und inneren Schicht besteht. Diese zwei Schichten liegen übereinander, wobei die äußere Schicht eine Hautschicht ist, die innere hingegen mit einer Schleimhaut überzogen ist. Der Aufbau des Penis und der Vorhaut ermöglicht so folgende Operationsvarianten:

  • "low and loose": Loose heißt übersetzt locker und bedeutet, dass prinzipiell von der Vorhaut etwas weniger entfernt wird. Low bedeutet, dass von der äußeren Vorhaut mehr bestehen bleibt, als von der inneren.
  • "high and loose": Auch hier wird nicht die komplette Vorhaut entfernt, sondern nur ein Teil. High bedeutet, dass hierbei von der äußeren Vorhaut mehr entfernt wird, als von der inneren Vorhaut.

Bei beiden Möglichkeiten liegt die Penisschafthaut nicht sehr straff am Schaft an und ist ausreichend beweglich. Bei einer Erektion liegt hier die Eichel frei, kann aber im normalen Zustand durchaus teilweise bedeckt sein.

  • "low and tight": Tight heißt übersetzt straff und bedeutet, dass vorzugsweise viel Vorhaut entnommen wird. Hierbei ist die Penisschafthaut straff und hat somit bei einer Erektion kaum bis keinen Spielraum. Die Narbe des Eingriffes ist direkt hinter der Eichel sichtbar.
  • "high and tight": Bei diesem Stil wird wieder mehr von der äußeren Vorhaut entfernt und ausreichend viel von der Vorhaut weggenommen. Somit ist eine Narbe gut 3 bis 5 cm hinter der Eichel sichtbar. Da hier mehr von dem inneren Vorhautblatt erhalten bleibt, kommt es zu einem farblich sichbaren Unterschied zwischen der Penisschafthaut und dem inneren Vorhautblatt.

Die "tight"-Straffungen bieten wenig bis gar keinen Bewegungsspielraum der Haut und die Eichel liegt sowohl im erigierten wie auch im normalen Zustand frei. Grundsätzlich ist jedoch zu sagen, dass die Straffheit abhängig ist vom Zustand des Penis im normalen wie auch im erigierten Zustand. Auch hier verhält es sich bei jedem Mann anders.

Entfernung des Vorhautbändchen

Entscheidet man sich für eine Zirkumzision, so hat man im Zuge des Eingriffes gleich die Möglichkeit das Vorhautbändchen (Frenulum) mit entfernen zu lassen. Hierbei handelt es sich um einen sensiblen Hautbereich. Neigt ein Mann zu einem relativ überempfindlichen Penis und zum vorzeitigen Samenerguss, kann die Enfernung von Vorteil sein. Ist das Vorhautbändchen ziemlich straff und das Zurückschieben der Haut erweist sich als schwierig, kann das während einer Erektion zu Schmerzen an der Eichel führen. Kommt es durch zu starke Beanspruchung zum Einreißen des Vorhautbändchens, führt dies zu Blutungen und Schmerzen.

Bei der Entfernung des Frenulums wird ein Schnitt von circa 1 bis 2 Zentimeter getätigt und anschließend mit Einzelknopfnähten versorgt. Da es während der Heilung zur Narbenbildung kommt, sollte zu starke Beanspruchung vermieden werden.

Um ein vollständig ansprechendes Resultat nach einer Zirkumzision zu erzielen, wird das Vorhautbändchen meist mit entfernt.

Stile/Formen - Beschneidung Experten